Hans Gerhard Evers 1965

Hans Gerhard Evers
        Familienarchiv

Fotografischer Nachlass von Hans Gerhard Evers

Hinweis auf Fundorte

 

Evers als kunstwissenschaftlicher Fotograf

Hans Gerhard Evers hat zeitlebens fotografiert. Eine erhaltene Tenax Plattenkamera der Firma Goerz im Format 4,5 x 6 cm wurde etwa ab 1909 produziert und könnte ihm schon in seiner Jugendzeit zur Verfügung gestanden haben. Später hat er mit zwei Plattenkameras im Format 6x9 fotografiert. Eine davon von dem Hersteller Voigtländer besaß eine Wechseloptik. Diese drei Fotoapparate sind erhalten und befinden sich jetzt im Universitätsarchiv der TUD. Nach aktuellem Kenntnisstand standen ihm erst in seiner Darmstädter Zeit zwei institutseigene Leica-Kleinbildkameras zur Verfügung. Eine davon hatte er bei seinen Reisen jeweils mit einem SW-Negativfilm, die andere mit einem Farb-Diafilm bestückt. Grundsätzlich bevorzugte er aber die Schwarz-Weiß-Aufnahmen, da er Farbfotos zu seiner Zeit eher als farbverfälschend einschätzte.

Natürlich hat er auch gelegentlich Familienfotos gemacht. Sein eigentliches Interesse war aber die kunstwissenschaftliche Fotografie, mit der er teilweise schon bei der Aufnahme interpretierend seine Sicht als Kunsthistoriker auf die Kunst und die Architektur dokumentierte. Soweit möglich verwendete er in seinen Publikationen und in Vorlesungen und Vorträgen seine eigenen Aufnahmen. Schon mit seinen Fotografien aus Ägypten begründete er seinen Ruf als Kunst- und Architekturfotograf. (Dem Thema "Evers als Architekturfotograf" war auch ein Referat bei dem Symposium 150-Jahre Kunstgeschichte an der TUD gewidmet. >> Forschungsprojekt zur Geschichte der Kunstgeschichte an der TU Darmstadt)

Der umfangreichste Nachlass mit Fotos von Evers befindet sich in seinem alten Institut für Kunstgeschichte an der TU-Darmstadt. Ein Projekt der TU-Darmstadt "Glasdiaprojekt Kunstgeschichte" zur Digitalisierung zunächst der großformatigen Glasdias ist gestartet. Die Dias sollen einer (Fach)-Öffentlichkeit zur Verfügung stehen. Ein späteres Projekt könnte auch die Bilder im Leica-Format ins Visier nehmen. Die Dia-Sammlung am Kunsthistorischen Institut, die überwiegend von Evers aufgebaut wurde, gehört mit ca. 60.000 Bildern zu den größten ihrer Art im deutschsprachigen Raum.

Weitere Bestände mit Fotos von Evers befinden sich im Bildarchiv Foto Marburg.

Berichtet wird auch, dass Evers zu Lebzeiten Fotos an das Zentralinstitut für Kunstgeschichte in München abgegeben hat sowie an das Department of Art History, New York University. Den jeweiligen Umfang und die Thematik der Fotos konnten wir noch nicht herausfinden. Über Informationen freuen wir uns.

Hans Gerhard Evers hat sich auch für die Anerkennung der Fotografie als eigene Kunstform verwendet und dazu mehrere Aufsätze publiziert.