Hans Gerhard Evers 1965

Hans Gerhard Evers
        Familienarchiv

Hans Gerhard Evers

Peter Paul Rubens

Verlag F. Bruckmann, München, 1942, 528 Seiten, 272 Abbildungen und 4 Farbtafeln, Halbleinen


Rubens und sein Werk – Neue Forschungen

Verlag De Lage Landen, Brüssel, 1943, 386 Textseiten, 370 Abbildungen, Halbleinen

 

 

Zur Entstehung der Rubensbücher
Über Rubens hatte Evers als Assistent am Institut des Rembrandt-Spezialisten Carl Neumann in Heidelberg schon seit Mitte der 1920-er Jahre geforscht. Um den etwa zur Hälfte abgeschlossen Text der Biografie beenden zu können, bewarb er sich 1938 um ein Stipendium bei einer der Vorgängerorganisation der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Dies wurde abgelehnt; über die Gründe ist nichts bekannt. Am 9.8.1939 erfolgte die Einberufung zu einer Entgiftungskompanie der Deutschen Wehrmacht, obwohl er keine militärische Vorerfahrung und auch keine chemische Fachkenntnis besaß. Im Sept. 1940 wurde er als Kunst- und Architekturfotograf an die Fotokampagne des militärischen Kunstschutzes in Paris überstellt. Seine dortigen Vorgesetzten Graf Wolff-Metternich und Baron von Tieschowitz setzten sich dann erfolgreich dafür ein, dass Evers zwischen 1941 und 1943 für den Abschluss der Rubensarbeiten abgestellt wurde.

Der Zeitgeist mag das begünstigt haben. Es gibt jedoch in den Buchtexten keinen Bezug zur besonderen historischen Situation der Entstehung. Ob Evers Teile des Textes unter anderen Bedingungen anders formuliert hätte, können wir nicht beurteilen. Von Vorgesetzten zeitweise angedachte Vor- und Grußworte sind in den Büchern nicht zu finden.

Im Vorwort zu dem Buch "Rubens und sein Werk" schreibt Evers dazu:

Entstanden sind fast zeitgleich zwei Rubens-Bücher mit unterschiedlichem Inhalt und Charakter: Zunächst erschien die Biografie "Peter Paul Rubens". In ihr sind neben dem Leben von Rubens u.a. etwa 100 der wichtigsten Gemälde abgebildet und eingehend behandelt.

Im Vorwort beschreibt Evers seinen eigenen Anspruch:

Das zweite Buch "Rubens und sein Werk – Neue Forschungen" ist inhaltlich völlig verschieden; selbst von den 370 Abbildungen sind nur 9 bereits im ersten Buch enthalten. Dieser Band beginnt, sicher unüblich, mit 40 jeweils doppelseitigen Zeittafeln von 1600 bis 1640, in denen Monat für Monat Aktivitäten Rubens in verschiedenen Lebensbereichen dokumentiert sind, und endet mit subjektiven Überlegungen zu Lücken in der Rubens-Forschung.

Insgesamt galt insbesondere der Band „Peter Paul Rubens“ lange Zeit als die umfangreichste auf den Originalquellen beruhende Rubensbiografie. Eine Rezension von Emil Kieser aus dem Jahr 1950 findet sich >>hier. Als „Rubens-Spezialist“ wurde Evers bis ins hohe Alter immer wieder um seine Expertise gebeten. Zu Rubens hat er auch zeitlebens >>Aufsätze publiziert. Die erhaltenen Materialien der Forschungsarbeit zu Peter Paul Rubens sind im "Rubenianum" in Antwerpen archiviert und auch online sorgfältig dokumentiert.

Beide Bände sind antiquarisch für relativ kleine Geldbeträge zu bekommen.

Die Universitätsbibliothek Heidelberg bietet beide Bände digitalisiert zum Download an.

Link "Peter Paul Rubens" – Die Biografie

Link "Rubens und sein Werk – Neue Forschungen"

Bitte beachten Sie auch die zahlreichen Aufsätze von Evers zu Peter Paul Rubens in der Bibliografie.

 


Inhaltsverzeichnis: Peter Paul Rubens – Biographie


Vorwort 7
I. Die Geburt 11
II. Die Lehr- und Wanderjahre 23
III. Die Architekturaltäre 39
IV. Die Rückkehr nach Antwerpen 62
V. Die Bildnisse 72
VI. Die Metamorphosen 92
VII. Die Gewalttaten 108
VIII. Die flandrischen Wandelaltäre 122
IX. Der Hochbarock 138
X. Der Bau des Hauses 150
XI. Die flandrischen Seefahrts- und Tierbilder 162
XII. Sieg und Kampf 174
XIII. Liebe und Fruchtbarkeit 191
XIV. Das große und das kleine Format 211
XV. Die Balladen 225
XVI. Der Ruhm über Europa 253
XVII. Die Medici-Galerie 267
XVIII. Politik 279
XIX. Bewegung und Kraft 306
XX. Zweite Heirat und Ausgang der Politik 323
XXI. Liebesgarten und Ildefonso-Altar 339
XXII. Das Denken in Sphären 356
XXIII. Pompa Introitus Ferdinandi 369
XXIV. Die Landschaften 384
XXV. Die späten Einzelbilder 410
XXVI. Die Farbe 431
XXVII. Helene Fourment und Peter Paul Rubens 440
XXVIII. Ausgang des Lebens 474
  Anmerkungen 481
  Register 511

 

 


Inhaltsverzeichnis: Rubens und sein Werk – Neue Forschungen


I. Zeittafeln 11
II. Rubens und Tobias Stimmer 95
III. Kreuzaufrichtung in Grasse 97
IV. Herzog Lerma 105
V. Altarwerk der Kirche Santa Maria in Vallicella in Rom 107
VI. Adonis Klage 121
VII. Zeichnung einer Kreuzabnahme 137
VIII. Bekehrung des heiligen Bavo 145
IX. Simson und Delila 151
X. Die Buchtitel von Rubens 167
XI. Zeichnungen zum Brevarium Romanum 195
XII. “Träumender Silen” in Wien 221
XIII. Nymphen und Satyrn 237
XIV. Silens Züge 239
XV. Raub der Töchter des Leukippos 249
XVI. Mars und Rhea Solva, in Wien 255
XVII. Niederlage des Sanherib 259
XVIII. Perseus und Andromeda 265
XIX. „Chapeau de Paille“ 275
XX. Der Besuch von Rubens beim holländischen Gesandten Albrecht Joachimi 289
XXI. Die Galerien des Luxembourg-Palais in Paris 299
XXII. Landsknechte 317
XXIII. Selbstbildnisse und Bildnisse 321
XXIV. Lücken der Rubens-Forschung 349
XXV. Register 359
  370 Abbildungen ab Seite 384

Hinweise auf gesondert veröffentlichte Aufsätze von Hans Gerhard Evers zu Peter Paul Rubens finden Sie im inhaltlich sortierten Bereich der >>Bibliografie.