Hans Gerhard Evers 1965

Hans Gerhard Evers
        Familienarchiv

Hans Gerhard Evers

Ludwig II. – Theaterfürst, König, Bauherr

Herausgegeben von J. A. Schmoll gen. Eisenwerth, bearbeitet von Klaus Eggert

Hirmer-Verlag, München, 1986

470 Seiten mit 176 Tafeln und 193 Abbildungen, davon 84 in Farbe, 33 Abb. im Text
Leinen mit farbigem Schutzumschlag im Schuber, ca. 25 x 30 x 3,5 cm, ca. 2600 g

Die Architektur des 19. Jahrhunderts war Evers ein besonderes Anliegen. Als einer der ersten Kunsthistoriker in Deutschland hat er sich trotz erheblichen Widerstands in Fachkreisen für die Würdigung des Historismus eingesetzt. Den Bauten Ludwig II. von Bayern hat er schon in dem Buch "Tod, Macht und Raum als Bereiche der Architektur" 1939 den Aufsatz "Herrenchiemsee" gewidmet. Nach der Emeritierung hat er sich diesem Thema wieder mit größter Intensität zugewandt. Durch die zunehmende Alzheimer-Erkrankung konnte er das Buch nicht mehr selbst druckfertig abschließen. Das Manuskript war aber so weit fertig gestellt, dass das Buch von J. A. Schmoll gen. Eisenwerth herausgegeben werden konnte. Dieser hatte sich 1950 bei Evers habilitiert. Zur Druckreife bearbeitet wurde das Manuskript von Klaus Eggert.

Hans Gerhard Evers - Ludwig II – Theaterfürst, König, Bauherr Klappentext von 1986:

Über König Ludwig II. von Bayern und seine Schloßbauten, seine Beziehungen zum Theater, zur Oper und besonders zu Richard Wagner, aber auch über seine Regierung und sein Ende gibt es eine breit gefächerte Literatur. Die hundertjährige Wiederkehr seines Todestages am 13. Juni 1986 fördert abermals zahlreiche Veröffentlichungen zum Thema. Aber das jetzt vorgelegte Buch von Hans Gerhard Evers bringt erstmals eine Deutung der Persönlichkeit des Königs, die nicht nur auf den Forschungsergebnissen der letzten Jahrzehnte beruht, sondern auch völlig neue Quellen erschließt und ein ganz eigenständiges Denkbild entwirft. Prof. Dr. H. G. Evers, Jahrgang 1900, studierte und lehrte in München Kunstgeschichte und widmete sich auch der Literaturwissenschaft, der Archäologie und der Ägyptologie. Zuletzt wirkte er von 1950 bis zu seiner Emeritierung 1968 als Ordinarius für Kunstgeschichte an der Architekturfakultät der Technischen Hochschule in Darmstadt. Schon als Dreißigjähriger begann er, sich mit dem Phänomen König Ludwig II. und seiner Bauten auseinanderzusetzen, und entwickelte – lange vor der allgemeinen Tendenz – Gedanken zu einer positiven Bewertung des Historismus, der sogenannten Kopie vergangener Stile im 19. Jahrhundert.
Seit 1960 beschäftigte er sich erneut mit der Gestalt König Ludwigs II. Dabei konnte er sich auf bereits vor 1939 selbst notierte Auszüge aus Archivalien, die während des letzten Krieges verbrannten, stützen. Auch durfte er erstmals bisher nur bruchstückhaft bekannt gewordene Tagebücher des Königs aus den Jahren 1858-1869 systematisch auswerten. Sie liefern neuartige Erkenntnisse über die geistige und psychische Struktur des Monarchen, über seine kulturelle Formation als Kronprinz, seine Auffassung vom Königtum und sein Selbstverständnis als Theaterfürst und Bauherr sowie über seine Beziehungen zu Richard Wagner. Evers geht konsequent der Verwurzelung in der Tradition und dem tieferen Sinn aller Pläne und Projekte bis in die Einzelheiten der Ausstattung seiner Schlösser nach. Die Tragik dieses Monarchen, dessen hohes Gefühl vom Königsamt mit der Mittelmäßigkeit seiner Minister und dem nüchternen Denken eines bürgerlichen Zeitalters in Konflikt geriet, enthüllt sich dem Leser Schritt für Schritt. Wem die bisherigen Darstellungen zum Thema nicht genügen, der wird zu diesem Buch greifen müssen, das völlig neue Perspektiven eröffnet.
Der Kunsthistoriker Hans Gerhard Evers, jetzt im 87. Lebensjahr, hat das Werk, die Summe seiner jahrzehntelangen Forschungen, nicht mehr ganz zu Ende führen können. Prof. Dr. J. A. Schmoll genannt Eisenwerth, Ordinarius em. für Kunstgeschichte an der Technischen Universität München, betreute die Herausgabe des Buches, für dessen Bearbeitung einer der besten Kenner der Epoche, Dr. Klaus Eggert, gewonnen werden konnte.

Eine Kurzrezension findet sich auf den Seiten der TU-Darmstadt.

Bezugsmöglichkeit:
Statt für ursprünglich 248 DM gibt es das Buch nun direkt von den Wittelsbachern zum Sonderpreis von nur 39,90 Euro (plus Porto).
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Inhalt

Vorwort des Herausgebers
Zur Konzeption des Buches und zur Person seines Autors
7
Anliegen und Voraussetzungen des Buches
     Weltort
     Zeit
     Wieder-Holung und Mimesis
     Stil und Kopie
15
18
20
24
27
Die drei Bayerischen Könige vor Ludwig II. als Bauherren:
     Voraussetzungen für das Bauherrentum Ludwigs II.
31
Kronprinz
     Tagebuch
     Unterricht
     Theaterbesuche
     Großjährigkeit
     Lohengrin-, Tannhäuser- und Fliegender-Holländer-Schale
     Vorbereitung auf Richard Wagner. Aus den Tagebüchern und Briefen des Kronprinzen
63
63
68
68
73
75
81
Theaterfürst
     Richard Wagner
          Wagner-Thema: »Verachten« 109 •
          Wagner-Thema: Landschaftsmalerei als Ende aller Architektur 112 •
          Wagner-Thema: »Traum« 116
     Separat-Aufführungen 118
95
95
109
112
116
118
König
     Bezugsperson
     Seiender und tätiger König
     »Meine Kaiserin«
     Schwüre
121
121
125
129
131
Bauherr
     Selbst-Verspinnung
     Selbst-Verweigerung
     Verwerfung
     Selbsttätige Archi-Tektur
     Monumentales Festtheater durch Gottfried Semper
     Nibelungengang und Zimmer in der Münchner Residenz
     Wintergarten Ludwigs II.
     Neuschwanstein
          Zur Entstehung von Neuschwanstein
          Schlafzimmer
          Grat und Arkade
          Wartburg- und Tannhäuser-Reminiscenzen
          Kapellenturm
          Gral
          Brautgemach
          Abschließende Überlegungen
     Linderhof
     Herrenchiemsee
     Falkenstein – das »Lit«
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215
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Schluß-Übersicht 236
Anmerkungen 261
Anhang
     1: Pläne Ludwigs II. für die Lohengrin-, Tannhäuser- und Fliegender-Holländer-Schale
          Lohengrin-Tasse. Plan
          Tannhäuser-Tasse. Plan
          Fliegender-Holländer-Schale. Plan
     2: Gedicht von Kronprinz Ludwig, entstanden zwischen dem 15. Januar und dem 2. März 1864
     3: Ganz- und doppelseitige Einträge in den Tagebüchern Ludwigs II
     4: Theaterbesuche Ludwigs II. als Kronprinz 13. Januar 1860 bis 4. März 1864
     5: Theaterbesuche Ludwigs II. 26. Juli 1864 bis 19. Dezember 1869 nach den Tagebüchern
     6: Hans Gerhard Evers, Über die Kopie und ihr Verhältnis zur Architektur (1939)
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Register 287
Abbildungsnachweis 291
Tafeln
     176 überwiegend ganzseitige Abbildungen
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